Berner Sennenhund Welpe – ein kleiner Bär für die ganze Familie
Es ist so weit: alle haben sich für ein neues Familienmitglied entschieden. Und es soll ein Berner Sennenhund Welpe sein – der kleine Bär unter den Hunden. Kinderlieb. Freundlich. Anhänglich. Gutmütig. Selbstsicher. Gelehrig. Und meist eher ein ruhiger Typ. Manchmal etwas stur – aber das können wir alle ja mal sein.
Der Berner Sennenhund Welpe ist mit seinem ausgeglichenen Charakter der optimale Begleiter für eine Familie. Und wenn Ihr vor allem in den ersten Wochen viel Zeit für den kleinen Welpen mitbringt, und wenn der kleine Welpe natürlich überhaupt nicht, und auch später der ausgewachsene Hund nicht viele Treppen steigen muss, und wenn stets einer von euch Zeit und Lust hat, mit dem kleinen Racker und später mit dem großen Bären seine Gassirunden zu gehen und vor allem, wenn Ihr Euch auf sein freundliches Wesen einlasst und ihn einfach lieb habt, dann werdet Ihr und euer neues Familienmitglied viel Freude miteinander haben. Übrigens: auch in einem lebendigen Singlehaushalt fühlt sich einer Berner wohl. Er ist ein treuer Begleiter und möchte gerne möglichst immer dabei sein.
Zeit für das neue Familienmitglied
Wie jeder Hund braucht auch der Berner Sennenhund als neues Familienmitglied viel Zeit. Zeit zum kuscheln, zum spielen und zum spazieren gehen, am besten auch im Kontakt mit anderen Hunden. Und Ihr wisst ja: der Neue muss täglich mehrfach nach draußen – auch wenn es kalt ist, wenn es regnet, wenn es stürmt oder wenn es schneit. Jeden Tag. Und er braucht täglich ein bis zwei Stunden Gassi oder andere Beschäftigung – mindestens. Als Welpe – wie alle Kinder – mehr. Und der Berner wird etwa 10 Jahre alt. Aber das habt Ihr Euch natürlich schon alles vorher überlegt.

„Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum.“
(Carl Zuckmayer)
Typisch Berner Sennenhund
Der kleine knuddelige Welpe wächst schnell und wird schneller groß als erwachsen. Bis 70cm Schulterhöhe wird der Rüde hoch. Hündinnen bleiben etwas kleiner. Der Berner Sennenhund ist ein kräftiger und dennoch beweglicher Hund mit einem langsamen, aber kraftvollen Gang. Er ist kein Agility-Typ. In den Schweizer Voralpen wurde die Rasse mit den stämmigen Gliedmaßen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts als Wach-, Zug- und Hütehund gezüchtet.
Sein attraktives dreifarbiges Fell macht den Berner quasi zur „Glückskatze“ unter den Hunden. Das Haar ist glänzend und lang, glatt oder leicht gewellt. Sein langes seiden schimmerndes Oberfell und sein wolliges Unterfell erfordern regelmäßige Pflege. Kämmen und Bürsten sorgen nicht nur für ein schönes Aussehen des Schweizers, sondern stärken auch die Bindung zwischen Mensch und Hund. Wegen seines dichten Fells mag er am liebsten kühles und kaltes Wetter. Hitze verträgt er nicht so gut. Er braucht dann stets Zugang zu Schattenplätzen und reichlich Wasser. Haaren wird der neue Gefährte das ganze Jahr über.
Sein gutmütiges Wesen und sein Anpassungsfähigkeit machen den Berner Sennenhund zu einem optimalen Familienhund, wenn er liebevoll sozialisiert wird und ausgelastet ist. Wie jeder Hund braucht auch der Berner von Anfang an regelmäßiges Training. In aller Regel ist ein Vertreter dieser großen Hunderasse umso ruhiger, je älter er wird.
Den Berner Sennenhund Welpen vom Züchter…
Wenn Ihr einen Berner Welpen kauft, achtet bitte auf Folgendes:
- Bitte niemals einen Hund aus dem Kofferraum auf einem Parkplatz oder aus gut gemeintem Mitleid aus einem desolaten Hundzwinger kaufen. Damit unterstützt Ihr skupellose Hundevermehrer im In- und Ausland, denen es nur um das Geldverdienen und nicht um die Tiere geht und bei denen die Hunde unter oftmals grausigen Bedingungen hausen müssen. Jeder seriöse Hundezüchter vereinbart einen Termin vor Ort bei sich Zuhause.
- Schaut Euch den Berner Sennenhund Züchter genau an: Herrscht eine vertraute und entspannte Beziehung zwischen den Menschen und den Hunden? Interessiert sich der Züchter dafür, wie der kleine Bär bei Euch leben wird? Könnt Ihr Euch auch nach dem Kauf gerne bei dem Züchter melden?
- Ist es dem Züchter wichtig, dass Ihr den Welpen schon früh kennenlernt, ihn öfters besuchen kommen dürft? Bittet er Euch vielleicht sogar um einen gebrauchten Socken, damit sich der Welpe schon einmal an Euren Geruch gewöhnt? Dürft Ihr auch die Mutter kennenlernen? Ist sie in einem gepflegten Zustand und ausgeglichen und freundlich?
- Leben die Hunde im Haus? Haben sie einen eigenen Schlafplatz, genügend Auslauf und ist alles gepflegt?
- Zur Gesundheit der Welpen: Sehen alle Welpen gesund aus und sind sie wohlgenährt? Wie ist der Gesamteindruck der Mutter und ihrer Kinder?
…oder aus dem Tierheim?
Einer Berner Sennenhund aus dem Tierheim wird möglicherweise kein kleiner Welpe mehr sein. Dafür hat dieser Hund seine erste Flegelzeit meist schon hinter sich. Höchstwahrscheinlich ist er schon stubenrein. Und Ihr tut ein gutes Werk für ein Hundewesen, das sich so sehnsüchtig ein liebevolles Zuhause, eine fürsorgliche Familie wünscht. Und vielleicht muss Euer neues Familienmitglied ja auch nicht unbedingt reinrassig sein. Wir werden Euch später noch Tipps geben, wie Ihr einen Berner aus dem Tierheim am optimalsten empfangen könnt und ihm das Einleben in Eure Gemeinschaft erleichtert. Hunde aus dem Tierheim sind ausgesprochen dankbar für ihr neues Zuhause.
Berner Sennenhund Welpe – Start ins Leben
Wenn Ihr den Welpen von einem Züchter bekommt, hat er – wenn er mit dem Herzen dabei ist – dem Kleinen schon einiges beigebracht. Das heißt, das meiste hat ihm natürlich seine Mutter beigebracht, mit der mindestens acht Wochen zusammengelebt haben sollte. Die Mama wird jeden ihrer Babys hin und wieder ganz unvermittelt umschupsen und dann vorsichtig mit ihrer Schnauzen auf den Rücken drehen. So lernt der Berner Sennenhund Welpe, dass Mama der Chef ist und er sich einfach nur unterordnen muss. Ganz spielerisch und nebenbei.
Wir haben auch schon gesehen, dass die Hundemama einen Kauknochen vor sich hingelegt hat, während die Welpenbande um sie herum tobte. Wehe, einer der Kleinen näherte sich ihrem Knochen. Dann war ein deutliches Knurren zu hören. Die meisten Welpen ließen sofort ab und wandten sich wieder dem Balgen mit ihren Geschwistern zu.
Aber ein besonders kecker Welpe wollte es wissen: Von der anderen Seite näherte er sich Mamas Knochen. Dann ist die Hündin aufgestanden und hat den Frechdachs einmal kurz und bündig auf den Rücken gelegt, umso deutlicher, je hartnäckiger sich der Kleine gewehrt hat. Als die Welpenbande älter wurde, hat die Hündin ihren Knochen auch einfach irgendwo im Zimmer abgelegt. Und da durfte und ging auch niemand von ihrem Nachwuchs dran.
Spielerische Erziehung des Berner Sennenhund Welpen
Solch einfach spielerische Erziehung solltet Ihr auch unbedingt mit Eurem Welpen Zuhause fortsetzen. Das hilft nicht nur bei der Erziehung sondern stärkt ganz einfach und natürlich eure Beziehung und Eure Bindung. Wir können nur empfehlen, von Geburt an möglichst viel Zeit mit Eurem Welpen, seinen Geschwistern und seiner Mutter, vielleicht auch seinem Vater zu verbringen. Ihr könnt sehr viel über den Umgang miteinander für Eure spätere Beziehung zu eurem Berner Sennenhund, über die Erziehung und überhaupt das Miteinander unter Hunden lernen. Beobachtet einfach, ohne selbst aktiv zu werden oder gar einzugreifen, wie die Hundefamilie miteinander umgeht, wie sie Konflikte klärt, wer sich wie durchsetzt und was wem Spaß macht.
Bevor der Berner Sennenhund Welpe zu Euch kommt gelangt er mit vier bis sieben Wochen in die wichtige Prägungsphase. Mit all seinen Sinnen nimmt der kleine Bär nun seine Umwelt wahr und lernt kennen, was um ihn herum passiert. In dieser Zeit knüpfen die Welpen auch ihre ersten Sozialkontakte. Daher ist es sehr wichtig, dass er nun viel Kontakt mit Menschen hat. In dieser Zeit solltet Ihr Euer neues Familienmitglied möglichst besuchen und auch in körperlichen Kontakt mit ihm gehen. Umsichtige Züchter packen zum Beispiel nun auch mal die ganze Hundebande ins Auto, damit sich sich alle Welpen ganz selbstverständlich ans Autofahren gewöhnen.
Der Berner Sennenhund Welpe kommt in die Familie
Wenn der Berner Sennenhund Welpe mit acht bis zwölf Wochen dann endlich zu Euch kommt hat er das ideale Alter, in dem seine Erziehung stattfinden kann. Der junge Hund befindet sich nun mitten in seiner Sozialisierungsphase. Er will nun mit Euch alles lernen was zu seinen zukünftigen Hundeleben dazugehört. Und er lernt nun schnell, er will seine neue Welt kennen lernen, er will Euch kennen lernen – das Meiste einfach im Spiel und Zusammensein mit Euch, seinem neuen Familienrudel.
Nun übernehmt Ihr statt seiner Hundemama die Aufgabe, all seine natürlichen Anlagen als Berner zu fördern, aber auch zu formen und zu fordern. Und übrigens: der Übergang vom Züchter und seiner bis dahin so wichtigen Hundefamilie in sein neues Zuhause, seine neue Bezugsgruppe, seine neue Familie, fällt dem Welpen viel leichter, als Ihr Euch das vielleicht vorgestellt habt.
Integration des Welpen ins Familienrudel
Ihr solltet einen Fehler von Anfang an vermeiden: Behandelt den kleinen Süßbären am Anfang nicht anders, als es seine Mutter und seine Geschwister zuvor getan haben. Deshalb unsere Empfehlung, möglichst viel Zeit beim Züchter mit dem Berner Sennenhund Welpen, seiner Mutter und seinen Geschwistern zu verbringen. Also stellt ihn nicht in den absoluten Familienmittelpunkt, und richtet bitte nicht Euren ganzen Tagesablauf danach aus, was der Welpe jetzt gerade macht, ob er dauernd beschäftigt werden will. Überschüttet den Kleinen nicht ununterbrochen mit Aufmerksamkeit, nur weil er – und darin sind wir uns natürlich einig – so entzückend herzig und niedlich ist. Und vor allem lasst ihn nicht alles unkommentiert machen, was er will.
Denkt daran, der kleine Fratz wird einmal ein großer Hund. Wenn Ihr zum Beispiel nicht wollt, dass der heranwachsende oder auch später dann der ausgewachsene Berner Sennenhund bei Euch im Bett schläft oder es sich auf dem Sofa bequem macht (auch wenn er später einmal zuvor in einen Waldspaziergang im Regen gemacht hat), dann solltet Ihr schon den kleinen süßen Welpen nicht mit ins Bett nehmen oder auf das Weiße Sofa setzen. Auch wenn es schwer fällt, weil das kleine Fellknäuel ja so niedlich ist.

Ihr erspart Euch – und auch Eurem neuen Familienmitglied – viel Unannehmlichkeiten wenn Ihr vom ersten Tag an untereinander und mit den kleinen Hund klar und konsequent seid. Natürlich könnt Ihr den Kleinen mal auf den Schoß nehmen, wenn Ihr auf dem Sofa sitzt. Aber das sollte die Ausnahme´sein, wenn Ihr nicht wollt, dass auch später der große Hund auf dem Sofa Platz nimmt. Und wenn es Euch nichts ausmacht, dass auch ein großer Berner Sennenhund auf Eurem Sofa sitzt, dann erübrigt sich sowieso jede Diskussion. Manche Hundehalter schlafen auch mit ihrem Hund im Bett. Wenn Ihr das auch wollt…alles klar.
Nur – wenn der Hund später sein gewohntes Verhalten ändern soll, da ist dann einiges an Korrektur notwendig. Wir möchten Euch hier nur Tipps geben, wie Ihr Euch Euer Zusammenleben wunderbar leicht machen könnt. Man hört zwar immer wieder, dass, was der Welpe nicht lernt auch der Hund später nicht kann. Doch das stimm so auch nicht. Es ist nur so, dass auch ein Berner Sennenhund Welpe besonders schnell und eben leicht und spielerisch lernt – wie ein wissbegieriges Kind halt. Und er will gefallen, er will es uns Menschen, seinem Rudel, recht machen. Was der Welpe lernt prägt sich außerdem für sein ganzes weiteres Hundeleben ein.
Erziehung von Anfang an
Ihr seid jetzt ein Rudel, das neue Rudel für den Berner Sennenhund Welpen. Führt das Spiel der Mutter fort, dass es von Anfang an Sachen in seinem neuen Zuhause gibt, die für ihn tabu sind. Ein alter Schlappen ist dafür etwa gut geeignet. Der Kleine hat bei Euch natürlich Spielzeug bekommen, mit dem er herumtoben, das er verschleppen oder auf dem er herum kauen kann (und im Zuge seiner Zahnentwicklung auch muss). Aber der Schlappen ist tabu für ihn. Geht er daran, gibt es ein deutliches „Nein“ von Euch. Statt dessen tobt und spielt Ihr dann mit seinem Kauknochen oder Stofftieren mit ihm. Das wird, wenn ihr es liebevoll und mit viel Geduld, aber konsequent macht, auch all Eure anderen Schuhe schonen.
Doch neben Liebe und Konsequenz von Euch braucht der Berner Sennenhund Welpe von Euch natürlich vor allem Zeit und Geduld. Dann wird die Eingewöhnung in sein neues Zuhause stressfrei. Auch wenn Konsequenz wichtig ist, er ist wie ein kleines Kind. Er kann das Meiste noch nicht von dem, was Ihr Euch von ihm wünscht oder verlangt. Wie bei unseren Kindern auch braucht alles Lernen Zeit. Mit dem Einzug in Euer Zuhause ist für den kleinen Hund alles neu, alles ist fremd und aufregend. Und das ist auch alles sehr anstrengend für das kleine Bärchen. Deshalb braucht er unbedingt auch viel Ruhephasen.
Liebevoll geduldige Eingewöhnungszeit
Zeit und Geduld sind also vor allem in der Eingewöhnungszeit sehr wichtig. Berufstätige sollten sich daher mindestens zwei Wochen frei nehmen, wenn der Neue ins Haus kommt. Die Eingewöhnungszeit sollte auch nicht den Kindern überlassen werden. Die wären damit überfordert und würden sicher auch schnell mal den Kleinen überfordern. Und ein Welpe kann nicht am Anfang allein bleiben. Er kommt aus seiner kleinen Hundefamilie und muss auch daran langsam gewöhnt werden. Für eine gesunde seelische Entwicklung sollte in der ersten Zeit immer eine Bezugsperson für ihn da sein. Diese sollte dann unter anderem mit dem Berner Sennenhund Welpen Schrittchen für Schrittchen üben, dass es nicht schlimm ist, auch allein zu bleiben. Das zeigen wir Euch in der Rubrik „Erziehung“.
In den ersten Wochen legt Ihr einen Grundstein für Eure Beziehung. Deshalb seid für Euren Berner Sennenhund Welpen da. Verbringt Zeit mit ihm, spielt mit ihm, zeigt ihm Stück für Stück seine neue Welt. Liebt ihn, knuddelt ihn, sorgt für ihn. Seid einfach für ihn da. So lernt Euer Hund, dass auf Euch Verlass ist. Eure Bindung entsteht, Vertrauen, basierend auf Eurer gegenseitigen Liebe.